Waffenstillstand in Nahost: Über die Köpfe der Palästinenser
Der Waffenstillstand in Nahost wurde von Autokraten ausgehandelt. Trotzdem eröffnet er Chancen
Weder die israelische noch die US-Linke, weder palästinensische noch arabische Linke spielten bei »Trumps Friedensplan«, der vor zwei Wochen in Scharm El-Scheikh vorgestellt wurde, eine Rolle. Der Plan – dessen erste Phase dem Genozid in Gaza ein Ende setzte und den Austausch israelischer und palästinensischer Geiseln und Gefangener ermöglichte – wurde von reaktionären Consiglieri und autoritären Führern ausgehandelt; Krypto- und Öl-Dollar fungierten bei seinem Zustandekommen als Schmiermittel. Er wurde über die Köpfe der Palästinenser hinweg verhandelt und unterzeichnet, kein einziger Vertreter Gazas saß mit am Tisch.
Die totale Bedeutungslosigkeit der Linken in diesem Prozess ist insofern bemerkenswert, als die globale Linke sich in den vergangenen zwei Jahren unablässig mit Gaza beschäftigte – und maßgeblich dazu beitrug, das Thema in den Schlagzeilen zu halten. Diese Bedeutungslosigkeit zur Kenntnis zu nehmen, hilft beim Verständnis des Planes und des gegenwärtigen Zustands der Diplomatie im Nahen Osten … mehr

