Landesregierung muss bei Renten umsteuern!
Der Antwort der brandenburgischen Landesregierung (DS 7/9661) auf die Kleine Anfrage Nr. 3394 der Linksfraktion (DS 7/9413) zufolge hat sich der Kreis der Rentnerinnen und Rentner im Land Brandenburg, der wegen einem vorzeitigen Renteneintritt finanzielle Abschläge in Kauf nehmen muss, in den letzten drei Jahren von 8,1 Prozent bei Männern und 8,7 Prozent bei Frauen auf 9,0 bzw. 9,5 Prozent erhöht. Trotz der schrittweisen Erhöhung der Regelarbeitszeit ist das Zugangsalter von Rentenbeziehern in Brandenburg nur geringfügig gestiegen. Die Anzahl der Bezieherinnen und Bezieher von Grundrentenzuschlägen hat sich im gleichen Zeitraum beinahe verzehnfacht. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Sebastian Walter:
„Die brandenburgische Landesregierung muss endlich reagieren. Weiter einfach darüber hinwegzusehen, dass Lebensleistungen durch zu geringe Renten und ein zu hohes Rentenalter geschmälert werden, ist menschenverachtend. Viele Menschen können nach Jahren körperlicher oder psychischer Belastungen oder nach jahrelanger Schichtarbeit einfach nicht mehr. Sie nehmen gezwungenermaßen die zum Teil hohen Abschläge in Kauf, um nicht noch länger arbeiten zu müssen.
Es bedarf eines radikalen Umsteuerns. Dazu braucht es eine Landesregierung, die auf Bundesebene mit allen Mitteln unüberhörbar für die Interessen der künftigen Rentnerinnen und Rentner agiert.
Sorgen macht uns nicht nur das geringe Rentenniveau, welches immer mehr Menschen mit Minirenten zwingt, Grundrentenzuschläge in Anspruch zu nehmen. Das derzeitige Renteneintrittsalter von knapp 67 Jahren ist für diejenigen, die einem anstrengenden Beruf nachgehen, egal ob er mit hohen körperlichen und psychischen Belastungen oder mit Schichtarbeit verbunden ist, schlichtweg eine Katastrophe. Gar nicht davon zu reden, dass jede weitere Erhöhung für die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger nicht hinnehmbar wäre. Schon jetzt macht bei vielen der Körper nicht mehr mit, man ist ausgebrannt und dann auch bereit, hohe Abschläge in Kauf zu nehmen, um dem Belastungsdruck zu entgehen.“