Ein Tag der Befreiung in Werder
Aus den Erinnerungen der Filmemacher Kurt Maetzig und Marion Keller: Wie der Krieg an der Havel endete
Der Fotochemiker Kurt Maetzig (Jahrgang 1911) und seine Frau Marion Keller (Jahrgang 1910) betrieben während des Zweiten Weltkriegs in Werder an der Havel ein kleines Fotochemielabor, in dem sie die Möglichkeiten erforschten, den Silbergehalt aus der Emulsion von Kinofilmen zurückzugewinnen. Das galt als kriegswichtig und schützte sie.
In unmittelbarer Nachbarschaft ihres Labors, einer ehemaligen Kneipe, die allgemein »Mausediele« genannt wurde, an der Friedrichshöhe, befanden sich ein Lager mit sowjetischen Kriegsgefangenen und ein Lager mit Zwangsarbeitern. Zwischen den Laborleuten und den »Ausländern« dieser beiden Lager entwickelten sich lockere, quasi illegale Kontakte … mehr