Tamara Bunke – zwischen Mythos und Wirklichkeit
Wer war Tamara „Tania“ Bunke?
Sie war Tochter von während des Faschismus nach Argentinien emigrierter Kommunisten. Sie kehrten in die DDR zurück. Also folgten Schule, FDJ, Studium usw. Bei einem Besuch von Che Guevara lernte sie ihn persönlich kennen, entbrannte für die kubanische Revolution. Sie übersiedelte nach Kuba, wurde nach Bolivien entsandt, kämpfte zuletzt an der Seite von Che und fiel nicht einmal 30-jährig.
Nicht nur Tamara Bunke hatte eine bewegte wechselvolle Geschichte, sondern auch die Ausstellung selbst.
Nach dem Tod von „TANIA“ wurden viele Mythen und Geschichten in die Welt gesetzt. Die Mutter, Nadja Bunke, kämpfte darum, die Ehre und Würde ihrer Tochter zu bewahren. Sie klagte gegen einen Verlag, der ein Buch mit falschen Aussagen veröffentlichen wollte, reiste nach Moskau zum KGB, um die behauptete Mitarbeit zu klären …
So entstand eine große Sammlung an Unterlagen, die sie der PDS übergab und die zunächst im Archiv des Karl-Liebknecht-Hauses verschwanden. Sie sollten dann Kuba übergeben werden, doch dann kam Genosse Zufall des Wegs.
Prof. Dr. Oliver Rump, Professor für die Lehrgebiete Museologie, Museumsmanagement und -marketing an der HTW Berlin, erhielt Kenntnis von dem Konvolut. Er meinte, die Nachzeichnung des Lebensweges von Tamara Bunke sei auch für unser Land bedeutsam. Gemeinsam mit seinen Studenten wurden über mehrere Jahre die Unterlagen gesichtet, ausgewertet und schließlich diese Ausstellung geschaffen, die bisher leider nur in ostdeutschen Bundesländern und in Kuba auf Interesse stieß.
Es ist eine sachliche Darstellung des kurzen kämpferischen Lebens von Tamara Bunke.
Wer sich über Tamara Bunke informieren möchte, kann bis zum 2. Mai die Ausstellung in der Geschäftsstelle der Lausitzer Linken in Cottbus besuchen.
Zur Eröffnung am 8. März kamen gut 50 Menschen. Prof. Oliver Rump beschrieb in seiner Einführung die Entstehungsgeschichte der Ausstellung.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von eigenen und lateinamerikanische Rhythmen durch Tobi Thiele von RedHeadMusic – klar, dass El Comandante und die Internationale nicht fehlen durften. … und es gab natürlich auch leckeren Cuba libre.

