Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Mit diesem Ruf gingen Menschen in Europa, ja, auf allen Kontinenten 1945 an die Gestaltung einer friedlichen Welt. Vor achtzig Jahren endete der „Große Vaterländische Krieg“ für die damalige Sowjetunion und auch aller alliierten Kräfte mit einem Sieg über den Faschismus. Die Reste der Wehrmachtsführung unterzeichneten an diesem Tag die Kapitulationsurkunde in Berlin-Karlshorst. Für viele Menschen war endlich die barbarische Unterdrückung, der massenhafte Mord und die Verfolgung durch den deutschen Faschismus nach 12 Jahren Diktatur zu Ende und alle schworen sich deshalb: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ zuzulassen.
Heute, zum 80. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Hitlerfaschismus müssen wir leider eine gezielte Spaltung von politischen Interessen in unserer Bevölkerung durch die Politik erleben. Wir erleben ungeachtet der damaligen Situation ausgesprochene Gebote und Verbote sowie Überwachung beim Gedenken an diesem Jahrestag auf in Deutschland befindlichen Sowjetischen Gedenkstätten. Das ist nicht in Ordnung und befördert meiner Meinung nach Zensur und Einschränkung von Meinungsfreiheit. In unseren Medien und Nachrichtenmagazinen erfahren wir, dass es Bemühungen gibt die Geschichte aus der Gegenwart heraus neu zu betrachten und durchaus auch anders zu beschreiben.
Spremberger Linke gedachten am 08. Mai 2025 der gefallenen Sowjetsoldaten auf dem kleinen Ehrenfriedhof im Spremberger Ortsteil Schwarze Pumpe und in Welzow. Außerdem wurden zum Gedenken Blumen am Gedenkstein der ermordeten KZ-Häftlinge von Gosda, auf dem Spremberger Waldfriedhof abgelegt. Am Nachmittag, um 15 Uhr, folgten wir der Einladung unserer Stadt Spremberg zum Gedenken anlässlich des 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof auf dem Spremberger Georgenberg. Musikalisch begleitet wurden die Kranzniederlegungen von Markus Witzsche, Trompetenlehrer an der Musik- und Kunstschule in Spremberg/Grodk.
So ganz nebenbei erfuhren wir, dass wohl bereits am 23. April 2025 durch eine Vertretung der russischen Botschaft auch auf unseren Sowjetischen Ehrenfriedhof der gefallenen Sowjetsoldaten gedacht wurde. Niemand wurde über dieses Vorhaben informiert, obwohl der Stadt dieses Gedenken bekannt war. Alles sollte wohl im „geheimen geschehen“? Leider war auch der abgelegte Kranz der russischen Vertretung bereits am 08. Mai 2025 nicht mehr an Ort und Stelle, obwohl er noch am 07. Mai nachmittags da lag. Es gab Empörung und Kritik an die Vertretung unsere Stadtverwaltung, die sich dieses Geschehen nicht erklären konnten. Was sollen wir nun davon halten? Schade.

