Stolpersteine für Familie Tschickert und Reinhold Arndt
Spremberg:
Am Samstag, den 18.10.2025 wurden ab 10 Uhr drei weitere Stolpersteine in Spremberg-Georgenberg (zwei am Bahnhofsvorplatz und einer am Adolf-Damaschke-Platz) verlegt. Vorbereitet, recherchiert und organisiert haben dies im zeitlichen Vorfeld die Spremberger AG „Spurensuche“ gemeinsam mit dem Bündnis „unteilbar Spremberg“ und „Demokratie Leben!“
Am Bahnhofsvorplatz wurde der Familie Tschickert gedacht. Andreas Lemke, ehemaliger SPD-Stadtverordneter in der Spremberger SVV, sprach zu den Teilnehmern an der Veranstaltung über das Wirken und Leben von Ernst Tschickert und seiner Familie. Diese hatte ein besonders trauriges Schicksal erlitten. Von den Nazis verfolgt und verhaftet, wurde Ernst Tschickert nach der Befreiung 1945, im Jahr 1949 denunziert und nach Sibirien verbracht. Dort starb er 1951, noch in Gefangenschaft. Im Jahr2002 wurde Ernst Tschickert voll umfänglich rehabilitiert.
Der Regionsgeschäftsführer des DGB Südbrandenburg Lausitz, Matthias Loehr, überbrachte die Grußworte des DGB zur Gedenkveranstaltung und forderte auf im Sinne des ehemaligen Gewerkschafters Ernst Tschickert für Demokratie einzustehen. Am Schluss betonte er noch einmal:
„Lassen sie uns im Sinne von Martha und Ernst Tschickert für ein demokratisches Deutschland streiten und verteidigen wir unsere Demokratie gegen jene, die sie abschaffen wollen!“
Anschließend gingen alle Beteiligten zum Adolf-Damaschke-Platz, um dort ebenfalls einem Opfer von Faschismus und Gewalt zu gedenken. Reinhold Arndt hatte dort seinen Wohnsitz. Zum Schicksal informierten Pfarrerin Jette Förster, die Vorsitzende der Spremberger SVV, Elke Franke und das Mitglied von unteilbar Spremberg, Gunther Müller. Über sein Leben ist leider wenig bekannt, aber seine Lebensumstände gefielen den Nazis nicht und deshalb wurde er verhaftet und in das KZ nach Dachau verbracht, wo er als 48-jähriger an „Herz- Kreislaufversagen“ im Jahr 1941 verstarb.
Unsere Bürgermeisterin, Christine Herntier, sprach am Spremberger Adolf-Damaschke-Platz auf dieser Gedenkveranstaltung zu den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern und machte wiederum deutlich, dass unsere Demokratie in Gefahr ist und dafür das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger braucht, um sie zu verteidigen und weiterhin aktiv zu leben.
Stolpersteine Für Martha und Ernst Tschickert am Bahnhofsvorplatz:
Ein Stolperstein für Reinhold Arndt am Spremberger Adolf-Damaschke-Platz:

