8. März – Weltfrauentag mit kreativer Zerstörung
Der Weltfrauentag wurde von der Gubener Linken in diesem Jahr sehr kraftvoll zelebriert: eine Wand aus Kartons mit der großen Aufschrift „18%“ stand auf dem Dreieck. Doch was hatte es mit dieser Aufschrift auf sich?
Vielen Personen wurde an diesem Freitag Nachmittag diese Frage gestellt. Einige wussten sofort, um was es ging. Andere brauchten noch einige Hinweise.
18% beträgt in Deutschland der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Viele Diskussionen ranken sich um diese Zahl. Vergleicht man da nicht Äpfel mit Birnen?
Die sogenannte Gender pay gap stellt den durchschnittlichen Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern fest. Hier schlägt vor allem die unterschiedliche Menge an unbezahlter Sorgearbeit zu Buche. Die Frage, wer in heterosexuellen Beziehungen nach Geburt von einem oder mehreren Kindern in Teilzeit zur Lohnarbeit zurückkehrt, ist oft schnell geklärt – genau wie die Frage, wer sich um die pflegebedürftige Oma unentgeltlich kümmert und schließlich hohe Einbußen in der Rentenzeit auf sich nimmt. Die sogenannte „bereinigte“ Gender pay gap von derzeit 6% ist nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen der Lohngerechtigkeit. Sie vergleicht nämlich die Löhne innerhalb derselben Berufsgruppe mit derselben Qualifikation und Arbeitszeit – und trotzdem können wir uns hier nicht über 0% Lohnunterschied freuen.
Es gibt also nach wie vor viel zu tun beim Thema der Geschlechtergerechtigkeit – nicht nur beim Lohn.
Nichtsdestotrotz konnten einige der befragten Personen ihrem Ärger über dieses Thema Luft machen, indem sie kraftvoll die Mauer der Lohnunterschiede zum Einsturz brachten.