2. Februar 1945 – das SS-Massaker von Lieberose
Im Außenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen sollten – überwiegend jüdische – Häftlinge den Truppenübungsplatz „Kurmark“ aus dem Nichts heraus und mit hauptsächlich ihren nackten Körperkräften errichten. Etwa 10 000 Häftlinge schufteten hier solange ihre Körper es erduldeten, wer nicht mehr „tauglich“ war, erlitt die üblichen Todesarten der Faschisten: Verhungern, Erschießen, Vergasen.
Mit dem Anrücken der Roten Armee begann die SS, das Lager aufzulösen, die entkräfteten Häftlinge auf den Todesmarsch nach Sachsenhausen zu schicken. Die in Lieberose zuletzt verbliebenen 577 Häftlinge wurden am 2. Februar 1945 vor Ort erschossen.
An der Fundstätte der Gebeine, die auf dem Lieberoser Friedhof beigesetzt wurden, wurde in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein kleines Museum über das Lager und eine Gedenkstätte für die Opfer errichtet. Dieses wurde nach der Wende von einem kleinen Verein weitergeführt. Alljährlich wurde am 2. Februar der Ermordeten feierlich gedacht, auch ihre Nachfahren nahmen gelegentlich am Gedenken teil. Namenstafeln wurden von Hinterbliebenen angebracht.
In diesem Jahr ist aber alles anders: Peter Kotzan, der rührige Vereinsvorsitzende, verstarb, die anderen Vereinsmitglieder sind ebenfalls im vorgerückten Alter. Für den Fortbestand der Gedenkstätte und des Museums braucht es eine Lösung. Ein offizielles Gedenken findet in Lieberose nicht statt. Dennoch wollen wir als langjährig mit dem Gedenkort verbundene das Andenken der Ermordeten auch und besonders in diesem Jahr, dem 80. Jahr seit dem Verbrechen, ehren und angesichts der um sich greifenden „Normalisierung“ des alten Naziungeistes sichtbaren Widerstand leisten.
Wir treffen uns am 2. Februar 2025 um 14 Uhr am kleinen Museum und gehen dann gemeinsam hinauf zum Denkmal. Schließt euch uns gern an.
LAG Netzwerk Europäische Linke